Erdgasleitung

Erdgasleitung

Im Bereich Auwald, Gemeinde Heimberg, betreibt die Gasverbund Mittelland AG eine Druck-, Reduzier- und Messstation (DRM). Diese ist Ausgangspunkt für die Anbindung der Erdgasthunersee AG (EGT) an das Schweizerische Erdgasnetz.

Die neue Erdgastransportleitung ≤ 5 bar der EGT zweigt von dieser DRM-Station ab und führt über Uetendorf, Thierachern, Thun, Gwatt, Einigen und Leissigen nach Unterseen bei Interlaken. Die Übergabe in das bestehende Verteilnetz der Industrielle Betriebe Interlaken AG erfolgt über die neue Messstation in der Weissenaustrasse, die auch die Eingangsmessung für Industrielle Betriebe Interlaken AG beinhaltet.

Die gesamte Erdgastransportleitung hat eine Länge von ca. 33 km und ist in folgende Abschnitte unterteilt:

AbschnittDurchmesserMaterialLängeBemerkungen
Heimberg – Lontschenen (Thun)
DN 400 mm
HDPE, S5
7'650 m
Landleitung
Lontschenen (Thun) – EinigenDN 315HDPE, S55'770 mLandleitung
Einigen – Leissigen10” (273.0 × 11.0)Stahl11'122 mSeeleitung
Leissigen – Neuhaus (Unterseen)10” (273.0 × 11.0)Stahl5'711 mSeeleitung
UnterseenDN 280HDPE, S52'325 mLandleitung

Verlegung Seeleitung

Die Einwasserungsstelle lag auf dem Areal der Firma Créabeton in Einigen. Die 16 Meter langen und mit Zement ummantelten Stahlrohre (10 mm Wandstärke) wurden an Land zu Strängen à 336 Metern Länge verschweisst. Die Schweissnähte wurden alle geröntgt und auf ihre Dichtheit geprüft. Anschliessend wurde die Leitung mit einem Deckel verschlossen und mit Schwimmkörpern versehen. Über eine Geleiseanlage wurde die neue Erdgasleitung sorgfältig eingewässert.

Schwimmend konnte der Rohrstrang zum Schweissponton geführt und dort mit dem vorgängig verlegten Rohr zusammengeschweisst werden. Auch diese Schweissnähte wurden geröntgt und nachisoliert. Ein mobiles Labor ermöglichte die sofortige Auswertung der Röntgenbilder.

Anschliessend konnte die Erdgasleitung mit elektrischen Seilwinden langsam auf den Seegrund abgesenkt werden. Um eine Unterschreitung des elastischen Biegeradius des Stahls zu verhindern, wurde die Absenkkurve anhand des Seeprofils und der aktuellen Tiefe genau berechnet. Die Lage der Leitung konnte mit GPS-Geräten elektronisch vermessen werden. Die Leitung ist nun mit Schlick und Sand zugedeckt und so gegen mechanische Einflüsse geschützt. Im Uferbereich wurde die Erdgasleitung bis in eine Seetiefe von 10 Metern eingegraben. Für die Seedurchquerung benötigte es insgesamt 1070 Stahlrohre.

Schema Seeleitung

1. Rohrstange vom Schweissplatz
2. Schwimmkörper
3. Rohrstran schweissen auf Schweissponton
4. Windenponton
5. Messboot
6. Nachhutponton
7. Video
8. Schutzrohr für Verlegung

Erweiterung Erdgasleitung von Einigen nach Spiez

In der Gemeinde Spiez wird durch die Wärme- und Energieverbund Spiez AG (WEV Spiez AG) ein Wärmeverbund betrieben.

Ein Grossteil der benötigten Wärme wird über eine Wärmetransportleitung aus dem Biomassezentrum der Energie Oberland AG im “Schluckhals” nach Spiez geliefert.

Zusätzlich liefert die Erdgas Thunersee AG (EGT) Erdgas über eine ca. fünf Kilometer lange Erdgasleitung von Einigen nach Spiez. Aus dem Erdgas wird in einer Wärmekraftkopplungsanlage (WKK), die beim Krankenheim in Spiez zu stehen kommt, Wärme sowie Strom erzeugt. Die Wärme wird in das Verteilnetz der WEV Spiez AG eingespeist, der Strom in das Stromnetz der BKW Energie AG.

Nachdem die Baubewilligung für den Bau dieser neuen Erdgasleitung erteilt wurde, hat die EGT am 13. August 2012 in Einigen mit dem Leitungsbau begonnen.

Die Erdgasleitung zweigt bei der Kanderbrücke in Einigen von der Erdgastransportleitung der EGT, welche von Heimberg nach Interlaken führt, ab und folgt nach ca. 100 Meter dem Holleeweg Richtung Südosten. Anschliessend verläuft sie über den Einigenwald, das Gebiet “Rüdli” und quert den “Buechacher” sowie den Riedernweg. Danach führt die Leitung durch den “Rustwald” sowie den “Eggliwald”. Im Gebiet “Schwarzebach” verläuft sie weiter Richtung Nordosten zwischen Stauweiher und BLS-Linie Thun-Interlaken bis nach Spiez in die Wärmezentrale beim Krankenheim.

Die Bauarbeiten für die Erdgasleitung wurden etappenweise ausgeführt und im Sommer 2013 abgeschlossen.

Die EGT leistet mit der Lieferung des Erdgases einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung in der Region Spiez.